• Pädiatrie

    Wann kommt Ergotherapie bei Kindern zum Einsatz?

    Ergotherapie kommt allgemein bei Kindern zum Einsatz, wenn sie in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind und damit eine Beeinträchtigung der Teilhabe droht oder bereits existiert. Ergotherapie hilft Kindern oder Jugendlichen, wenn sie Verhaltensprobleme haben. Häufig haben sie Probleme, die Anforderungen und Aufgaben im Alltag, Kindergarten, Schule oder in der Familie erfolgreich zu erfüllen. Ziel der Ergotherapie ist es, dem Kind oder Jugendlichen fehlende Fähigkeiten zu vermitteln oder Kompensationsmöglichkeiten zu erreichen.
    Da Ergotherapie derzeit schwerpunktmäßig im medizinischen Bereich eingesetzt wird, muss eine medizinische Indikation aufgrund der ICD-10 erfolgen.

    Diese Indikation kann in folgenden Bereichen vorliegen:

    • Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems
      wie z.B. Wirbelsäulenerkrankungen, Störungen nach traumatischer Schädigung, Operationen, Verbrennungen, Verätzungen, Amputationen, angeborene Fehlbildungen, Gelenkerkrankungen, Erkrankungen mit Muskel-, Gefäß- und Bindegewebsbeteiligung
    • Erkrankungen des Nervensystems
      wie ZNS-Erkrankungen z.B. Anfallsleiden, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Dyspraxie, Hirnverletzung, Hirntumor, Meningitis, sensorische Integrationsstörung, Teilleistungsstörung, Rückenmarkserkrankungen, periphere Nervenläsionen, Entwicklungsstörungen, z.B. der Körperbewegung und Koordination, Wahrnehmung und kognitiven Funktionen
    • Psychische Störungen
      wie Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit / Jugend, z.B. frühkindlicher Autismus, depressive Störung, Angststörung, Hyperaktivität, Psychose, Neurose

     

    Die medizinischen Indikationen sind aufgelistet nach der Aufteilung im „Indikationskatalog Ergotherapie“ des DVE, erschienen im Schulz-Kirchner-Verlag 2011